Andacht August 2022

Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN,
denn er kommt, um die Erde zu richten.


1 Chronik 16, 33

David hatte guten Grund zu jubeln. Alles war ihm geglückt. Er war auf ganzer Linie erfolgreich gewesen. Jahrelang war er den Nachstellungen durch König Saul entgangen. Er hatte die Philister bekämpft und schließlich besiegt. Das Volk Israel hatte ihn zu seinem König gewählt. Und schließlich hatte er noch die Stadt Jerusalem mit ihrer Burg Zion erobert, die als uneinnehmbar galt. Er hatte Grund genug, stolz und glücklich zu sein über seine Erfolge. Seine Erfolge?

Vor allem war David seinem himmlischen Vater dankbar, der ihn in wunderbarer Weise unterstützt und beschützt, ihn beraten und ihn bewahrt hatte. Deshalb war es für David ein Herzensanliegen, dass die Bundeslade in die neue Hauptstadt geholt wurde. David war gewohnt sich an Gott direkt im betenden Zwiegespräch zu wenden, z.B.; „Und David befragte den HERRN und sprach: Soll ich hinaufziehen gegen die Philister? Willst du sie in meine Hand geben? Der HERR sprach zu David: Zieh hinauf, ich will die Philister in deine Hand geben“ (2. Samuel 5, 19). Dennoch wollte er dem Symbol seines himmlischen Vaters nahe sein. Er meinte wohl, so zu jeder Zeit noch enger mit Gott verbunden zu sein und noch mehr von Gottes Segen abzubekommen.

Die Lade war ein mit Gold überzogener Kasten aus Akazienholz, in dem neben anderen Erinnerungsstücken der Wüstenwanderung vor allem Moses steinerne Gesetzestafeln als Zeugnis der hilfreichen Nähe Gottes lagen. Und nun wurde die Bundeslade mit Pauken und Trompeten nach Jerusalem gebracht. Dabei wurden strenge Regeln eingehalten, denn der Unfall mit Usa (2. Samuel 6, 6ff) hatte gelehrt, dass Gott stets seine Heiligkeit kompromisslos beachtet wissen will. Aber diesmal ging alles gut. Zur Feier hatte David einen sehr langen Psalm gedichtet. Dieser wurde durch Chor und Orchester vorgetragen und damit die Lade an ihren neuen Platz in der neuen Hauptstadt gebracht. Aus diesem Psalm stammt unser Monatsspruch.

David ist glücklich, wie noch nie zuvor. „An jenem Tag ließ David Asaf und seine Amtsbrüder zum ersten Mal diesen Lobpreis zur Ehre des HERRN vortragen“ (1. Chronik 16, 7) berichtet der Chronist, und es ist ein gewaltiger Lobespsalm den David geschaffen hat. „Es freue sich der Himmel, und die Erde sei fröhlich“ (1. Chronik 16, 31), alle Völker, sogar die ganze Schöpfun sollen Gott loben und preisen und ihm mit David zusammen danken für die Hilfe, die er David und allen Menschen zuteilwerden lässt, die sich Gott vertrauensvoll zuwenden.

Wie oft hatte der himmlische Vater David mit Rat und Tat unterstützt, wie oft hatte David sich mit Fragen und Problemen an Gott gewandt. Wie oft löst auch heute noch, auch bei mir und dir, der Herr buchstäblich über Nacht ausweglose Situationen auf, wenn wir statt uns mit Grübeleien den Schlaf zu rauben im Gebet unsere Sorgen dem himmlischen Vater vorlegen.

Manchmal kann es auch zwei oder drei Tage dauern wie im Fall unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Der hat auch seine Ängste und Sorgen seinem himmlischen Vater anheimgestellt, zuletzt sogar sein Leben (vgl. Matthäus 26, 42; Lukas 22, 42): „Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille.“ Und so geschah es. Und am dritten Tag war der erste Sonntag, der Tag der Auferstehung unseres Herrn und Heilands von den Toten. Jesus war auferstanden und nahm seinen Platz ein beim Vater, uns allen, die wir ihm vertrauen und an ihn glauben, zum Segen und zum Heil.

Auch Ihnen!

Ulrich Lorenz, Berlin