Andacht April 2023

Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.


Römer 14, 9

„Hier auf Erden sind wir nicht Bürger, wo wir fest wohnen und ein Himmelreich haben; unsere Bürgerschaft aber ist mit Christo im Himmel, das ist, in jenem Leben, dessen wir warten, und hoffen erlöst zu werden wie jene (Juden) von Babel und dahin zu kommen, dass wir ewig Brüder und Herren bleiben sollen“ schreibt Martin Luther zu Philipper 3,20. Allerdings: nach Eva und dem Apfel müssen wir oft erst lernen, richtig zu leben, den Dingen, die uns begegnen, ihren angemessenen Platz zuzuweisen und den Verlockungen des Satans zu widerstehen. Wir müssen begreifen, dass das Meiste, was uns in dieser Welt begegnet, nicht verdient, von uns hochgeschätzt oder gar angebetet zu werden. Vorbild für uns ist in allen Bereichen unseres Lebens unser Bruder und Herr, Jesus Christus. Er hat mit seinem Leben, Leiden und Sterben uns ein Vorbild gegeben.

Es liegen allerdings zwei Jahrtausende zwischen dem irdischen Leben Jesu Christi und unserem Leben. Die Welt hat sich verändert seither. Wer nur die Entwicklungen betrachtet, die er in dem kurzen Zeitraum seit Mitte des vorherigen Jahrhunderts miterlebt hat und zurückblickt, könnte Zweifel haben, ob Jesus uns heute noch in allen Dingen mit seinem Leben wegweisend sein kann. Denken wir nur daran, wie sich unser Bild der Familie seither geändert hat, die Rolle der Eltern und der Kinder, die gesellschaftliche Stellung von Mann und Frau, von Mutter und Vater: nichts ist mehr, wie vor hundert Jahren. Ganz zu schweigen von den veränderten Kommunikationsmöglichkeiten durch Smartphones und Tablets, Internet und Social Media und andere Techniken.

Jesus hat uns allerdings versprochen, uns zu unterstützen: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28 20b). Jesus macht mit dieser Zusage seine Jünger und uns zu gleich auf die Art und Weise der Kommunikation zwischen ihm und seinen Anhängern aufmerksam: die ist zeitlos. Zeitlos, wie auch die Probleme, die wir haben, die uns nachts den Schlaf rauben. Präziser formuliert Jesus es bei Johannes: „Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Johannes 14, 26). Jesus ist bei uns durch den Geist Gottes. Er erkennt auf diese Weise unser jeweiliges Problem und löst es, wenn wir ihn lassen. Denn darauf kommt es an: wir müssen lernen, unsere Sorgen loszulassen, sie Jesus zu überlassen. Wir müssen uns erst daran gewöhnen, die Leitung für unseren Lebensweg aus der Hand zu geben, um uns künftig von Jesus führen zu lassen. Erst allmählich reift in uns die Erkenntnis, dass diese „Fremdbestimmung“ durch Jesus für uns besser ist, als alle unsere in scheinbarer „Freiheit“ selbst erdachten oder vom Satan eingeflüsterten Entscheidungen (vgl. Matthäus 4, 1ff; Markus 1, 12f; Lukas 4, 1ff). Weil wir mit dem göttlichen Geist beschenkt sind, können wir uns von alten Lebensmustern lösen. Der große Unterschied zu vorher: Nun sind wir nicht das eigene Wohlergehen, die Angst vor dem Morgen, sondern die liebevolle Verbundenheit zum himmlischen Vater ist nun maßgebend. Was für ein Privileg! Durch den Geist haben wir direkte Verbindung zu Gott, den wir liebevoll „Abba“, lieber Vater nennen dürfen.

Alles das hat Jesus Christus möglich gemacht: „Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende“ (Römer 14, 9, der Monatsspruch). In der Auferstehung Jesu bestätigt der himmlische Vater Jesus als seinen Sohn und alles, was Jesus uns über sich und seinen Vater gesagt hat.

Wir brauchen es nur für unser Leben zu akzeptieren, wir brauchen nur „Ja“ zu Jesus zu sagen.

Ulrich Lorenz, Berlin